10. Oktober 1994 - Schwäbische Zeitung |
Musik ist eine ernste Sache |
Klavierabend Dimitris Sgouros |
„Auch wo üblicherweise Pianisten bereits in rasende Leidenschaft ausbrechen, über die ganze Klaviatur, in haspelnden Arpeggien und sperrigen Akkordballungen bewahrt Sgouros die Ruhe... Sgouros bleibt Herr über seine Musik... Die Musik fesselt - nicht ihr äußerer Glanz, und nicht das Tempo der schwierigen Spielfiguren. Ganz ohne verschwitzte Virtuosität bringt Sgouros Beethovens Appassionata an ihr Ziel. Musik, das legt Sgouros nahe, ist eine ernste Sache.“
"Even where other pianists are already breaking out in frenzied passion all over the keyboard, Sgouros maintains tranquillity in the arpeggios and bulky chord clusters... Sgouros remains master of his music, which is captivating - not for its outer sheen, not in the tempo of the complex runs... Sgouros achieves his goal in Beethoven's Appassionata without the heaving virtuosity. For him, music is a serious matter"
11. Oktober 1994 - Südwest Presse |
Chopins Sonate wie hingetupft |
„Nun wirkte er als echter Klanggestalter: wie hingetupft die Arpeggien-Wolken, die hauchzart entfalteten, schattenhaften Klanggespinste der Tonsprache Chopins. Zum klaviertechnischen Höhepunkt aber wurden erwartungsgemäß die drei Teile aus dem „Gaspard de la nuit“ von Maurice Ravel. Daß der „Scarbo“ zu den schwierigsten Werken der Klavierliteratur zählt, war in der Wiedergabe von Dimitris Sgouros allerdings kaum zu bemerken: so selbstverständlich erklangen die rasenden Tonwiederholungen, so stupend war die Beherrschung der linken Hand, so klar verlief die melodische Linie. Sgouros spielte, mit einer beinahe mathematischen Präzision, vergleichbar vielleicht der Wiedergabe dieses Stückes, die Tzimon Barto im vergangenen Jahr im Einsteinsaal vorstellte.“
"He was a true architect of sound: dabbed gossamer arpeggio clouds, unfolded the shadowy sound fantasies of Chopin's musical language. The highlight of his piano wizardry was the "Gaspard de la nuit".. that the "Scarbo" is among the most difficult works of the piano literature, was hardly noticeable in the hands of Dimitris Sgouros: so naturally sounded the frantic repetitions, so astounding was the domination of the left hand, so clearly ran the melodic line. Sgouros played with an almost mathematical precision, comparable perhaps to the performance which Tzimon Barto gave last year in Einstein Hall"
„Er besitzt vielmehr einiges Temperament, unerschütterliche Treffsicherheit und ein verblüffendes Gedächtnis...“
- Joachim Kaiser (Grosse Pianisten in unserer Zeit)
Günther Ziesel im Gespräch mit dem Pianisten Dimitris Sgouros in Graz
Dimitris Sgouros on the original cadenzas he composed for several of Mozart's Piano Concertos, plus a scintillating performance of the cadenza section of Beethoven's 1st Piano Concerto
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